#solidaritywithoutborders

Serbien

Die zentrale Balkanroute in Serbien war zuletzt bis 2016 sehr stark frequentiert. Die Fluchtbewegungen orientierten sich jedoch nach dem Bau einer illegalen Mauer nach Bosnien. Als die Gewalt der Grenzpolizei gegen Schutzsuchende in Bosnien eskalierte und das Camp Lipa im Dezember 2020 in Flammen aufging, wählten wieder vermehrt Menschen den Weg durch Serbien. Der Nato-Stacheldraht erschien zu diesem Zeitpunkt vergleichsweise als das geringere Risiko. Infolgedessen bestand 2021 in Serbien die Notwendigkeit, der Obdachlosigkeit von zurückgedrängten Schutzsuchenden mit Squat-Arbeit entgegenzuwirken. 

 

Da sich die Squats in Serbien auf die ganze Region des Nordens verteilen, arbeiteten wir erstmals mit mobilen Teams, so konnten wir 40 Öfen bauen und Menschen mit Feuerholz für die Wintermonate ausstatten.

Der strukturelle Repressionsdruck war deutlich stärker als in Bosnien: Immer wieder wurden die Behausungen der Schutzsuchenden von Polizei- sowie paramilitärischen Gruppen überfallen und ihre Infrastruktur zerstört. Im Winter 2023 musste der Einsatz frühzeitig abgebrochen werden, da die Repressionen der Regierung zu stark waren, um weiter zu arbeiten. Zudem beobachtete unser Team eine Rückverlagerung der Fluchtbewegungen nach Bosnien. Diese erneute Umorientierung der Route Richtung Bosnien war eine direkte Reaktion auf anhaltende, extrem gewalttätige Übergriffe auf die Wohnstrukturen der Schutzsuchenden. 

 

Die immer schnellere Dynamik des Wechsels führt zu einer Zerfaserung der Routen. Dieser Umstand ist eine direkte Folge der Abschottungspolitik und drängt Menschen auf der Flucht in immer gefährlichere Wege und treibt sie mit solidarischen Strukturen auseinander. 

 

In Zukunft wird ausschließlich mit mobilen Teams gearbeitet. Diese werden in Serbien, Bosnien oder wohin auch immer die Menschen durch die EU-Politik in Notlagen gedrängt werden, Menschen vor dem Kältetod bewahren (Öfen bauen, Wärmepakete verteilen) sowie Grenzgewalt dokumentieren.

Unsere Partner:innen

Das frachcollective versteht sich als selbstverwaltetes basisdemokratisches Kollektiv, welches den Zugang zu Grundbedürfnissen wie Nahrung, sanitäre Anlagen und medizinischer Versorgung für Menschen auf der Flucht ermöglichen will.

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